Wasserturm Görlitz
Ende des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Görlitz zu einem zukunftsträchtigen Industriestandort mit entsprechendem Bevölkerungswachstum und den notwendigen Flächen für die Stadterweiterung. Um die Wasserversorgung des weiteren Stadtgebietes weiterhin stabil halten zu können, begannen 1875 die Planungen für ein großflächiges Wasserversorgungsnetz, das die alte Anlage aus Brunnen und Rohrkästen ersetzen sollte und mit Wasser versorgt werden musste aus der Wasserleitung von Görlitz-Weinhübel muss gespeist werden. Zur Speicherung und Druckregulierung wurde an einem Hochpunkt der Stadt, an der Pomologischen Gartenstraße, ein 1.500 m³ fassender Lehmziegelspeicher errichtet, der 1891 durch einen 30 m³ großen Wasserturm ergänzt wurde. meterhoch. Der runde Wasserturm basiert auf einem Entwurf von Stadtbaurat Reichert und zeichnet sich durch seine aufwendige Gestaltung aus verschiedenfarbigen Backsteinen aus.
Allgemeine Informationen zu Wassertürmen
Die Wasserkunst, ein System zum Fördern, Heben und Leiten von Wasser, wurde bereits im Mittelalter entwickelt. Mit Wasser- oder Muskelkraft betrieben, beförderten Kolbenpumpen Wasser über Steigleitungen zu einem Hochbehälter, von wo es direkt zu den Verbrauchern floss. Diese ersten Hochbehälter hatten noch kein Speichervolumen. Der Einsatz solcher Systeme erfolgte hauptsächlich in der Entwässerung und Wasserversorgung. Aber auch Springbrunnen und Springbrunnen wurden von der Wasserkunst betrieben.
Der Bau von Wassertürmen erreichte etwa in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts seinen Höhepunkt. Überall in Deutschland wurden Wassertürme gebaut, um die Menschen, die vor allem anfangs vom Land in die Städte strömten, mit Trinkwasser zu versorgen.
Görlitzer Wasserturm
1891 errichtete die Stadt Görlitz zudem einen etwa 30 Meter hohen Wasserturm, der sich in vier Stockwerke gliederte. Im Erdgeschoss sowie im 1. und 2. Obergeschoss befinden sich derzeit ungenutzte Büros. Im dritten Obergeschoss ruht der genietete Stahlcontainer mit einem Lagervolumen von 4.000 Kubikmetern. Die Aufgabe des Wasserturms ist es, den erforderlichen Versorgungsdruck sicherzustellen. Der Görlitzer Wasserturm ist noch heute in Betrieb. Der allabendlich erleuchtete Turm südlich von Görlitz ist nur einer von vier Wassertürmen der Stadt Görlitz. Aber nach der Sanierung des Daches und der Reinigung der reich verzierten und farbenfrohen Fassade im Jahr 1997 kann er wohl als der schönste Wasserturm der Region bezeichnet werden.
Der Wasserturm des Ausbesserungswerkes
Der Wasserturm steht noch auf dem Gelände des ehemaligen Ausbesserungswerks Görlitz (ursprünglich Betriebswerk Schlauroth, später Ausbesserungswerk der Reichsbahn Schlauroth bzw. Eisenbahnausbesserungswerk „Freundschaft Deutsch-Sowjetisch“ Görlitz). Das Werk war ein Eisenbahnmeisterwerk westlich der Stadt Görlitz in der Oberlausitz. Für den 1913 errichteten Wasserturm wurde in Girbigsdorf eine Wasserleitung mit zwei Tiefbrunnen gebaut. Von Osten führte eine Verbindungsstraße am Wasserturm vorbei zur Brücke Maxim-Gorki-Straße.
Bis 1903 pumpte ein Lokomobil Wasser aus der Neiße auf die Höhe des Bahnhofs und versorgte die Dampflokomotiven mit Wasser. Die Pumpstation befand sich in der Nähe des Viadukts in einem zweistöckigen Backsteinbau mit einem prächtigen Holzdach. In einem flachen Anbau standen Kessel zum Heizen bereit. Die Abgase wurden durch einen langen Schornstein an der Seite des einstöckigen Anbaus abgeführt. Wasserdampf-Dampfmaschinen, die wiederum über einen Kurbeltrieb Kolbenpumpen in Bewegung setzen.